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Wer kriminell ist, hat in Österreich nichts zu suchen. Kriminelle Ausländer gehören sofort abgeschoben. Wieso soll ich als Steuerzahler für Kriminelle aufkommen?

Was fremd ist, macht Angst. Angst macht aggressiv. Personen aus dem Ausland sind nicht bedrohlicher als Österreicher:innen, sie sind anders. Eine „zweite Chance“ haben auch diese Mitmenschen verdient. Nicht mehr und nicht weniger. Oft haben wir ihnen schon nicht die erste Chance gegeben und deshalb ist ihr Neuanfang misslungen.

Sicherheit und Ordnung: Wer kriminell ist, hat in Österreich nichts zu suchen…

Es ist ein Vorurteil, dass Ausländer:innen straffälliger sind als Österreicher:innen. 40 Prozent aller ermittelten Tatverdächtigen sind Ausländer:innen. Bei den verurteilten Straftäter:innen steigt der Anteil auf 42,3 Prozent. Im Gefängnis beträgt der Anteil 54 Prozent.

Der Anteil, der in Österreich wohnhaften ausländischen Staatsangehörigen an den polizeilich ermittelten Tatverdächtigen lag 2019 bei 30,7%. Er war damit nicht ganz doppelt so hoch wie der ausländische Bevölkerungsanteil, welcher 2019 im Jahresdurchschnitt 16,5% betrug. Dieser Unterschied liegt erstens daran, dass in der Auslands-Gruppe männliche Jugendliche und junge Erwachsene überrepräsentiert sind und diese Gruppen auch bei der österreichischen Bevölkerung eine um ca. 4,6 Mal höhere Kriminalitätsbelastung aufweisen als ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. Zweitens zeigen Studien, dass die Anzeigebereitschaft gegenüber fremden Täter:innen höher ist. Drittens sind Armut oder Armutsgefährdung ein Risikofaktor für die Entstehung von Kriminalität und Ausländer:innen in deutlich höherem Ausmaß davon betroffen. Wenn jemand Arbeit, eine Wohnung und gute soziale Kontakte hat, kommt er:sie weniger in Versuchung, straffällig zu werden. Deshalb treten wir generell für wirtschaftliche und soziale Absicherung ein – damit sich alle, die in unserem Land leben, sicher fühlen können.

Werden all diese Faktoren berücksichtigt, bleibt von der Behauptung einer erhöhten Kriminalität von Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft nicht viel übrig. Dass die Anzahl der Anzeigen und der Verurteilungen in den Jahren 2018 bis 2020 den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten zeigt, obwohl der Anteil an Personen anderer Herkunft an der Gesamtbevölkerung in den Jahren davor stark gestiegen ist, verdeutlicht ebenfalls, dass medial oft ein falsches Bild gezeichnet wird.