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#TeamNEUSTART: Theresa Hochholzer

Theresa Hochholzer arbeitet bei NEUSTART Oberösterreich. Sie ist Spezialistin für unser Programm „Dialog statt Hass“ und beobachtet dabei regelmäßig, wie unsere Klient:innen „Aha-Momente“ erleben…

Bitte stell dich kurz vor.
Mein Name ist Theresa Hochholzer. Ich bin 28 Jahre alt und wohne in Heiligenberg.

In welcher NEUSTART Einrichtung und welchem Bereich arbeitest du?
Ich bin am Standort Ried im Innkreis tätig. Dort arbeite ich in den Leistungsbereichen Bewährungshilfe, Haftentlassenenhilfe, elektronisch überwachter Hausarrest und Gewaltpräventionsberatung.

Seit wann bist du bei NEUSTART?
Ich bin seit August 2018 bei NEUSTART.

Warum hast du dich für NEUSTART als Arbeitgeber entschieden?
Ich hatte bereits in meinem Freiwilligen Sozialen Jahr einen kurzen Berührungspunkt mit NEUSTART, als uns die Tätigkeit des Vereins vorgestellt wurde. Das fand ich bereits damals ziemlich interessant und während der FH hat sich dieser Eindruck verstärkt, unter anderem aufgrund der Lehrveranstaltungen von NEUSTART und meines Kurzzeitpraktikums hier. Angesprochen hat mich vor allem die abwechslungsreiche Tätigkeit, aufgrund der vielen Leistungsbereiche. Außerdem fand ich es beeindruckend, wie sorgsam und professionell hier gearbeitet wird.

Gibt es so etwas wie einen typischen Arbeitstag für dich? Falls ja, wie sieht dieser aus?
Ich starte meinen Arbeitstag meistens bereits um 8 Uhr. Ab und an beginne ich auch mit einem Hausbesuch und fahre dann weiter in die Geschäftsstelle. Einmal in der Woche bin ich im Außendienst in Schärding. Dort haben wir glücklicherweise eine Sprechstelle, wohin unsere Klient:innen kommen können. Etwa alle zwei Wochen bin ich in der Justizanstalt in Suben, wo ich meine Haftentlassenenhilfe Klient:innen besuche.

Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten?
Wie gesagt schätze ich die Abwechslung an meiner Arbeit. Da ich in unterschiedlichen Leistungsbereichen tätig bin, unterscheiden sich auch die Themen der Klient:innen sehr. Außerdem schätze ich das Team, in dem ich arbeite – der Austausch untereinander und der Humor, der nicht zu kurz kommt, tragen viel zu meinem Wohlbefinden bei NEUSTART bei. Ich kann behaupten, dass ich so ziemlich jeden Tag gerne in die Arbeit gehe und die Zeit meist wie im Flug vergeht, außer beim Dokumentieren (lacht).

Du bist, unter anderem, Spezialistin für unser Programm „Dialog statt Hass“. Was kann man sich darunter vorstellen? Welche Menschen kommen dafür zu uns?
Dieses Programm ist unsere sozialkonstruktive Antwort auf Hass im Netz. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine entsprechende Weisung vom Gericht. Das Programm unterteilt sich in unterschiedliche Module. Zu Beginn geht es um eine Normverdeutlichung: Wie weit reicht die Meinungsfreiheit und wo sind ihre Grenzen? Ähnlich wie bei der Deliktverarbeitung werden die Themen Verantwortung, Konsequenz, und Ursachenklärung miteinbezogen. Wichtig ist auch das Thema Medienkompetenz: Worauf ist bei der Nutzung von Social Media zu achten? Wie erkennt man Fake News etc. und wie kann man die eigene Meinung äußern, ohne sich strafbar zu machen?

Was sind die größten Herausforderungen in der Arbeit mit unseren „Dialog statt Hass“ Klient:innen? Wie erreichst du sie, um konstruktiv mit ihnen arbeiten zu können?
Die größte Herausforderung ist, mich mit den gängigsten sozialen Netzwerken vertraut zu machen. Da ich selbst nur wenige dieser Plattformen nutze, muss ich entweder recherchieren wie sie funktionieren oder Menschen, die sie nutzen, bitten, mich upzudaten. An dieser Stelle danke an meine Kollegin Miriam (lacht). Darüber hinaus empfinde ich die Arbeit in diesem Bereich nicht herausfordernder als die Bewährungshilfe. Es kann hier und dort passieren, dass jemand mit Widerstand zu den Terminen kommt und dieser erstmal abgebaut werden muss. Allerdings kommt es seltener vor, dass jemand die Tat leugnet, weil sie schwarz auf weiß belegt werden kann.

Was bedeutet „Medienkompetenz“ für dich konkret? Wie schaffst du es, sie bei deinen Klient:innen nachhaltig zu stärken?
Unabhängig davon, welche Plattform ich nutze, bedeutet Medienkompetenz für mich, dass mir bewusst ist, wie ich mich auf sozialen Medien verhalten soll. Was ist erlaubt, was ist ein No-Go? Was sind mögliche Graubereiche? Wie erkenne ich Fake News? Was sind sogenannte Trolle und wie erkenne ich sie? Und wie nutze ich die sozialen Medien überhaupt? Also wie oft, wofür, weshalb und mit wem bin ich dort in Kontakt? Das sind für mich spannende Fragen. Ich merke im Gespräch immer wieder, dass Klient:innen oft kaum Aufklärung über soziale Medien erhalten haben. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie einen richtigen „Aha-Moment“ erleben, wenn diese Thematik besprochen wird.

Woran erkennst du, dass deine Arbeit mit diesen Klient:innen wirkt?
Indem sie nicht wiederkommen (lacht).

Hat sich deine eigene Online- und Social Media Nutzung seit deiner Arbeit mit „Dialog statt Hass“ verändert?
Ich habe dadurch womöglich noch weniger Interesse, Social Media privat zu nutzen. Und auf den Plattformen, wo ich registriert bin, bin ich kaum aktiv.

Wie findest du persönlich Ausgleich zu deinem Job?
Ich gehe gerne wandern und klettern. Außerdem zeichne ich ganz gerne. Und ich verbringe gerne Zeit mit meiner Familie und meinen Freund:innen.

Gibt es sonst noch etwas, das du mit deinen Kolleginnen und Kollegen teilen möchtest?
Ich mag meine Arbeit und komme auch gerne ins Büro – vor allem auch deswegen, weil es so viele tolle Kolleg:innen gibt, mit denen ich mich austauschen kann, sowohl über Klient:innen als auch über Themen abseits der Arbeit. Das schätze ich sehr.

Über die/den Autor:in

Laura Roth ist seit 2019 Teil des Kommunikations-Teams des Vereins NEUSTART. Ihre Schwerpunkte sind die interne Kommunikation und unsere Newsletter. In unserer Serie #TeamNEUSTART holt sie regelmäßig Kolleg:innen aus ganz Österreich vor den Vorhang

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