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#TeamNEUSTART: Patricia Kleinwächter

„Besser geht nicht“ sagt Patricia Kleinwächter auf die Frage, wie sich ihr Hauptberuf und das Engagement als ehrenamtliche Bewährungshelfer:in bei NEUSTART in Niederösterreich ergänzen …

Bitte stell dich kurz vor. In welcher Region und seit wann engagierst du dich als ehrenamtliche Bewährungshelferin?
Ich heiße Patricia Kleinwächter, bin 61 Jahre alt und seit Anfang 2021 im Team Hainburg von NEUSTART Niederösterreich und Burgenland.

Warum hast du dich für dieses Ehrenamt entschieden? Was gefällt dir daran am besten?
Ich kann meine Lebenserfahrung, meine Skills aus meinen verschiedenen Berufen und meine Erfahrungen im Kontakt mit Menschen einbringen – ich habe seit meinem 18. Lebensjahr beruflich mit Menschen zu tun. Zudem mag ich die Arbeit im 1:1 Setting.

Und was machst du hauptberuflich?
Einerseits bin ich in Pension, andererseits personenzentrierte Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision in freier Praxis und in der Suchttherapie.

Wie ergänzen sich dein Ehrenamt und Hauptberuf gegenseitig? Profitiert das eine vielleicht sogar vom anderen?
Das ergänzt sich wunderbar – besser geht nicht.

Was sagt dein Umfeld dazu, dass du ehrenamtliche Bewährungshelferin bist? Welche Rückmeldungen bekommst du, wenn du davon erzählst?
Ich habe viel positives Feedback und Anerkennung erfahren.

Wie viele Klient:innen begleitest du derzeit?
Ich habe bis dato vier Personen begleitet, die ich jetzt aber alle abgeschlossen habe, und freue mich auf neue Klient:innen.

Gibt es Klient:innen-Typen mit denen du besonders gerne und konstruktiv arbeitest? Also liegen dir bestimmte demografische Gruppen oder Delikt-Arten mehr als andere?
Der Mensch und nicht das Delikt steht im Mittelpunkt – ich sage mal so: Ich habe keine Berührungsängste, bei keinem Delikt.

Gibt es so etwas wie eine typische Betreuungssituation? Wie laufen die Termine mit deinen Klient:innen ab?
Da ich schon die letzten elf Jahre vor meiner Pensionierung in der psychosozialen Beratung tätig war, kann ich sagen: Es gibt eigentlich nichts, das es nicht gibt. Man ist vor Überraschungen mit Klient:innen nicht gefeit und die typische Betreuungssituation gibt es nicht

Was sind die größten Herausforderungen in der Arbeit mit Straffälligen?
Der Vertrauensaufbau und die Geduld, sowie die Akzeptanz der Rückfälligkeit und die damit verbundene Abgrenzung.

Woran merkst du ganz konkret, dass deine ehrenamtliche Arbeit etwas bewirkt?
Wenn meine Klient:innen mich sofort anrufen, wenn vermeintlich oder auch wirklich Feuer am Dach ist. Im Rückblick, wenn sie beim Abschluss so etwas wie Bedauern formulieren. Wenn sie sich öffnen und die Bewährungshilfe nicht nur als Pflicht sehen, sondern auch als Hilfe.

Wie findest du persönlich Ausgleich zu deinem Job und Ehrenamt? Was machst du in deiner Freizeit?
Ich genieße es, ins Theater und in Konzerte zu gehen, lese sehr gerne und fahre kreuz und quer mit dem Klimaticket durch Österreich.

Gibt es sonst noch etwas, das du mit unseren Leser:innen teilen möchtest?
Manchmal bedaure ich, dass ich nicht 20 Jahre jünger bin, denn dann könnte ich es noch schaffen, hauptamtlich bei NEUSTART anzudocken – ein Studium ginge sich noch aus… 😉

Über die/den Autor:in

Laura Roth ist seit 2019 Teil des Kommunikations-Teams des Vereins NEUSTART. Ihre Schwerpunkte sind die interne Kommunikation und unsere Newsletter. In unserer Serie #TeamNEUSTART holt sie regelmäßig Kolleg:innen aus ganz Österreich vor den Vorhang

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