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#TeamNEUSTART: Marie-Christin Danko

Marie-Christin Danko ist ehrenamtliche Bewährungshelferin bei NEUSTART Kärnten. Besonders gerne begleitet sie Menschen mit Suchtdelikten, die sie immer wieder als sehr dankbar für ihre Unterstützung erlebt…

Bitte stell dich kurz vor. In welcher Region und seit wann engagierst du dich als ehrenamtliche Bewährungshelferin?
Mein Name ist Marie-Christin Danko, ich bin 31 Jahre alt und begleite seit 2018 Menschen in der Stadt Klagenfurt als ehrenamtliche Bewährungshelferin.

Warum hast du dich für dieses Ehrenamt entschieden? Was gefällt dir daran am besten?
Durch meinen hauptamtlichen Beruf in der Wohnungslosenhilfe in Kärnten konnte ich viele Parallelen entdecken, die mich neugierig auf die Arbeit bei NEUSTART machten. Am Ehrenamt gefällt mir besonders, Menschen unterstützen und positiv begleiten zu können. Wesentlich ist für mich eine professionelle Beziehung aufzubauen, um im Einzelsetting auf individuelle Themen eingehen zu können.

Und was genau machst du hauptberuflich?
Ich arbeite seit 2016 in der Jugendnotschlafstelle Villach der Diakonie de la Tour. Dort betreue ich wohnungslose Menschen im Alter von zwölf bis 21 Jahren.

Wie ergänzen sich dein Ehrenamt und Hauptberuf gegenseitig? Profitiert das eine vielleicht sogar vom anderen?
Mein Haupt- und Ehrenamt profitieren wechselseitig von meinem breiten Fachwissen. Beide Tätigkeiten haben relevante Problemfelder gemeinsam: Wohnungslosigkeit, Suchtmittelkonsum, Schuldenregulierung, finanzielle Ressourcen, …

Was sagt dein Umfeld dazu, dass du ehrenamtliche Bewährungshelferin bist? Welche Rückmeldungen bekommst du, wenn du davon erzählst?
Viele meiner Freund:innen, Bekannten und Familienmitglieder finden das Ehrenamt bei NEUSTART sehr interessant und sind mit Neugierde dabei. Es ist sogar schon vorgekommen, dass durch Gespräche mit mir das Interesse geweckt wurde, selbst einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachzugehen.

Wie viele Klient:innen begleitest du derzeit?
Zurzeit begleite ich vier Personen.

Gibt es Klient:innen-Typen mit denen du besonders gerne und konstruktiv arbeitest? Also liegen dir bestimmte demografische Gruppen oder Delikt-Arten mehr als andere?
Ich durfte schon Klient:innen mit den verschiedensten Delikten unterstützen, wobei jedes Thema aufs Neue herausfordernd sein kann. Besondere Freude macht mir die Arbeit mit Menschen mit Suchtdelikten. Diese Klient:innengruppe ist meist sehr dankbar für die Betreuung durch NEUSTART. In der relativ kurzen Zeit, in der man die Kliet:innen begleitet, müssen viele grundlegende Themen bearbeitet werden.

Gibt es so etwas wie eine typische Betreuungssituation? Wie laufen die Termine mit deinen Klient:innen ab?
Meine Klient:innen treffe ich an den unterschiedlichsten Orten. Wichtig ist, dass die Treffpunkte niederschwellig und an das Klientel angepasst sind. Ich lade meine Klient:innen zum Beispiel ins Büro ein, mache Hausbesuche, begleite sie zu Behörden und Ämtern oder treffe sie im Freien. Auch eine typische Betreuungssituation gibt es nicht, weil ich jeden Fall individuell begleite. Der einzige Fixpunkt in jeder Betreuung ist die Deliktverarbeitung.

Was sind die größten Herausforderungen in der Arbeit mit Straffälligen?
Die größte Herausforderung im Ehrenamt ist es, die notwendige Zeit, die jede:r Klient:in benötigt, aufzubringen, da die zeitlichen Ressourcen beschränkter sind als in einer hauptamtlichen Arbeit.

Woran merkst du ganz konkret, dass deine ehrenamtliche Arbeit etwas bewirkt?
Es sind oft kleine Erfolgserlebnisse, die meine Klient:innen auch für sich selbst definieren. Ein Danke, die gelungene Vermeidung von Rückfällen in der Betreuungszeit oder die Stabilisierung von Grundbedürfnissen sind für mich Erfolgsfaktoren.

Wie findest du persönlich Ausgleich zu deinem Job und Ehrenamt? Was machst du in deiner Freizeit?
Mir Zeit für mich nehmen – auf dem Berg, am See oder beim Sport – das gibt mir Kraft.

Gibt es sonst noch etwas, das du mit unseren Leser:innen teilen möchtest?
Ja, ein großes Dankeschön an alle haupt- und ehrenamtlichen Kolleg:innen: Eure Arbeit ist beachtlich und erfordert immer wieder großen Einsatz!

Über die/den Autor:in

Laura Roth ist seit 2019 Teil des Kommunikations-Teams des Vereins NEUSTART. Ihre Schwerpunkte sind die interne Kommunikation und unsere Newsletter. In unserer Serie #TeamNEUSTART holt sie regelmäßig Kolleg:innen aus ganz Österreich vor den Vorhang

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