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#TeamNEUSTART: Eva-Maria Sitter

„Nicht aufgeben“ und „hartnäckig bleiben“, so beschreibt Eva-Maria Sitter den Beziehungsaufbau zu ihren Klient:innen, die sie bei NEUSTART Kärnten als ehrenamtliche Bewährungshelferin begleitet.

Bitte stell dich kurz vor In welcher Region und seit wann engagierst du dich als ehrenamtliche:r Bewährungshelfer:in?
Mein Name ist Eva-Maria Sitter, bin 34 Jahre alt und seit Mai 2021 als ehrenamtliche Bewährungshelferin im Raum Villach tätig.

Warum hast du dich für dieses Ehrenamt entschieden? Was gefällt dir daran am besten?
Ich habe mich dafür entschieden, weil ich die Arbeit bei NEUSTART interessant finde und sie eine Abwechslung zu meinem Hauptberuf ist. Ich bin durch eine ehemalige Arbeitskollegin zu NEUSTART gekommen, die schon lange Bewährungshelferin ist. Die Konfrontation mit den unterschiedlichsten Delikten finde ich sehr spannend.

Und was machst du hauptberuflich?
Ich bin Schulsozialarbeiterin.

Wie ergänzen sich dein Ehrenamt und Hauptberuf gegenseitig? Profitiert das eine vielleicht sogar vom anderen?
Ich kann in Workshops in Schulen über meine ehrenamtliche Tätigkeit erzählen und habe hauptberuflich auch mit Jugendlichen zu tun, die bereits straffällig geworden sind. Das Know How aus meiner ehrenamtlichen Tätigkeit kann ich dementsprechend gut in meinem Hauptberuf umsetzen.

Was sagt dein Umfeld dazu, dass du ehrenamtliche Bewährungshelferin bist? Welche Rückmeldungen bekommst du, wenn du davon erzählst?
Mein Umfeld findet es spannend, dass ich mich in meiner Freizeit einer ehrenamtlichen Tätigkeit widme. Die Rückmeldungen sind durchwegs positiv. Außerdem nehme ich aus den Fortbildungen von NEUSTART immer wieder neues Wissen mit, das ich in meinem Umfeld weitervermitteln kann.

Wie viele Klient:innen begleitest du derzeit?
Derzeit begleite ich vier Klient:innen.

Gibt es Klient:innen-Typen mit denen du besonders gerne und konstruktiv arbeitest? Also liegen dir bestimmte demografische Gruppen oder Delikt-Arten mehr als andere?
Ich arbeite besonders gerne mit Klient:innen, die Unterstützung bei Amtswegen, Behördenwegen oder im alltäglichen Leben benötigen. Meine bisherigen Delikt-Arten waren sehr vielseitig – von Körperverletzung bis Diebstahl.

Gibt es so etwas wie eine typische Betreuungssituation? Wie laufen die Termine mit deinen Klient:innen ab?
Die Termine werden von meinem Klient:innen zum Großteil verlässlich wahrgenommen. Natürlich gibt es aber auch herausfordernde Termingestaltungen mit Klient:innen. Mein Motto dabei ist „nicht aufgeben“ und „hartnäckig“ bleiben. Die Termine gestalten sich individuell, etwa in Form von Hausbesuchen, an öffentlichen Orten oder in den Büroräumlichkeiten von NEUSTART. Ich richte mich dabei nach den Bedürfnissen und der Mobilitätssituation meiner Klient:innen.
Ich würde sagen, dass es keine typische Betreuungssituation gibt, denn jede:r einzelne Klient:in braucht eine individuelle Gestaltung des Betreuungssettings. Die Termine mit den Klient:innen werden per SMS vereinbart und einen Tag vorher, je nach Verlässlichkeit der:s Klient:in, schicke ich noch eine Erinnerungs-SMS. Die Klient:innen halten sich im Großen und Ganzen an die Termine. Meistens wird bei den ersten zwei Terminen über die Rahmenbedingungen der Bewährungshilfe, die Termingestaltung und unser Unterstützungsangebot gesprochen. In den folgenden Terminen beginnen wir mit der Deliktverarbeitung.

Was sind die größten Herausforderungen in der Arbeit mit Straffälligen?
Der Beziehungsaufbau, teilweise die Termingestaltung und die Offenheit der Klient:innen zur Bearbeitung ihrer Delikte.

Woran merkst du ganz konkret, dass deine ehrenamtliche Arbeit etwas bewirkt?
Indem mir meine Klient:innen ein positives Feedback geben, meine Unterstützung gerne annehmen und mich auch außerhalb der festgelegten Termine bei Problemen kontaktieren.

Wie findest du persönlich Ausgleich zu deinem Job und Ehrenamt? Was machst du in deiner Freizeit?
In meiner Freizeit verbringe ich viel Zeit mit meinem Partner und meiner Familie. Ich spiele gerne mit meiner Katze, mache Wanderungen oder gehe einfach einmal gut Essen.

Gibt es sonst noch etwas, das du mit unseren Leser:innen teilen möchtest?
Bei der Arbeit mit Klient:innen ist es vor allem wichtig, dass man „authentisch“ bleibt und nicht sofort aufgibt, wenn die:der Klient:in nicht zu den Terminen erscheint.

Über die/den Autor:in

Laura Roth ist seit 2019 Teil des Kommunikations-Teams des Vereins NEUSTART. Ihre Schwerpunkte sind die interne Kommunikation und unsere Newsletter. In unserer Serie #TeamNEUSTART holt sie regelmäßig Kolleg:innen aus ganz Österreich vor den Vorhang

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