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#TeamNEUSTART: Bernd Felfer

Für Bernd Felfer ist ein klassischer Arbeitstag bei NEUSTART einer, auf den man am Abend zurückblickt und feststellt, dass alles anders gelaufen ist als geplant. Er schätzt diese Abwechslung und die Möglichkeit zum aktiven Mitgestalten bei NEUSTART…

Bitte stell dich kurz vor
Hallo, mein Name ist Bernd Felfer, ich wohne in Graz und bin 42 Jahre alt.

In welcher NEUSTART Einrichtung und welchem Bereich arbeitest Du?
Bei NEUSTART Steiermark in Graz. Zu meiner Arbeit gehören die Bewährungshilfe, Sozialnetzkonferenzen, das Extremismus-Präventions-Projekt „Kompass“ und die Gewaltpräventionsberatung. In der Bewährungshilfe begleite ich zum Beispiel Sexualstraftäter, Verurteilte nach §278 StGB (Anm.: terroristische Vereinigung) und Menschen, die unser Programm „Dialog statt Hass“ absolvieren müssen.

Seit wann bist du bei NEUSTART?
Seit 17. Juli 2017. Das weiß ich noch so genau, weil es der Tag nach meinem Geburtstag war (lacht). Ich wollte damals eigentlich erst im August beginnen, die Leiterin der Einrichtung hätte mich aber schon ab Anfang Juli gebraucht. Wir haben einen guten Kompromiss gefunden.

Gibt es so etwas wie einen typischen Arbeitstag für dich? Falls ja, wie sieht dieser aus?
Nein, jeder Tag bringt etwas Neues mit sich – auch wenn es natürlich gewisse Fixpunkte gibt. In der Früh trinke ich gerne einen Kaffee mit meinen Kolleg:innen, um uns über den bevorstehenden Tag auszutauschen. Durch die Sozialnetzkonferenzen muss ich sehr flexibel sein, weil sie nach der Zuweisung so schnell wie möglich durchgeführt werden müssen. Meistens gehe ich noch am selben Tag zur Erhebung in die Justizanstalt. Außerdem habe ich ein Außendienstgebiet – den Bezirk Weiz. Dort finden die Verhandlungen normalerweise am Mittwochvormittag statt, das kombiniere ich dann gerne mit meinen Klient:innenterminen in der Region. Zusätzlich finden immer wieder Vernetzungstermine und Verhandlungen statt. Ein „typischer“ Arbeitstag ist also einer, an dem etwas neu oder unerwartet ist. Der Klassiker ist, dass ich am Abend auf den Tag zurückblicke und feststelle, dass alles anders gelaufen ist als in der Früh geplant (lacht).

Warum hast du dich für NEUSTART als Arbeitgeber entschieden?
Ich bin ursprünglich Elektrotechniker, habe dann Soziale Arbeit studiert und schließlich auch noch Jus. Bevor ich bei NEUSTART angefangen habe, hatte ich also schon einige Stationen hinter mir. Ich war als Geschäftsführer tätig, am Gericht, in der Technik… Bei NEUSTART kann ich meine Erfahrungen perfekt kombinieren. Als Anwalt würde mir die Erfahrung als Sozialarbeiter wenig bringen, als Sozialarbeiter – zum Beispiel in der Jugendarbeit – hätte ich kaum etwas von meinem Jus-Studium. In unserer Organisation profitiere ich aber sehr von dieser Kombination. Ich schätze außerdem das Entwicklungspotenzial innerhalb von NEUSTART. Unser Fachwissen ist hier wirklich gefragt. Konkrete Ideen werden tatsächlich umgesetzt und Rückmeldungen aus der Praxis münden in Regelungen. 

Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten?
Vieles – aber die Abwechslung gefällt mir am besten. Die unterschiedlichen Arbeitsbereiche, die spannenden Persönlichkeiten unserer Klient:innen, die interessanten Fortbildungen, … Mich motiviert außerdem, dass man aktiv zur Organisationsentwicklung beitragen und wirklich Mitgestalten kann – zum Beispiel, wenn neue Standards erarbeitet werden. 

Was sind die größten Herausforderungen in deinem Job?
All diese Aufgaben, Aufträge, Fortbildungen, etc. unter einen Hut zu bringen, ohne den Fokus auf die Klient:innen zu verlieren.

Wo hast du gesehen, dass deine Arbeit etwas bewirkt?
Da fallen mir viele Geschichten ein. In der Gewaltpräventionsberatung sieht man zum Beispiel, was man in kurzer Zeit bewirken kann, wenn eine drohende Krise abgewendet wird. Vor Kurzem hatte ich einen suizidalen Klienten, dem dieses Angebot sehr geholfen hat. Man merkt schon nach wenigen Stunden, dass „der Stein ins Rollen kommt“. Während der längeren Begleitung in der Bewährungshilfe wird deutlich, welch große Entwicklung in diesen drei bis fünf Jahren möglich ist, welche langfristigen Änderungen passieren und dass viele Klient:innen nicht mehr rückfällig werden. Es ist aber auch ein Erfolg, wenn beispielsweise nach einem Qualitätsworkshop erarbeitete Ideen wirklich in eine Regelung übernommen werden.

Wie findest du persönlich Ausgleich zu deinem Job?
Ganz klar beim Sport – am liebsten draußen in der Natur. Ich gehe gerne Paragleiten, Kajakfahren und Laufen. Außerdem habe ich drei Söhne. Meine Familie ist der schönste Ausgleich. Für mich gehört es aber auch dazu, Kolleg:inen privat zu treffen, um mich mit ihnen – auch über den Beruf hinaus – auszutauschen.

Gibt es sonst noch etwas, das du mit deinen Kolleg:innen teilen möchtest?
Es ist wichtig, auch nach längerer Zeit bei NEUSTART, nicht „betriebsblind“ zu werden. Ich unterhalte mich immer wieder gerne mit Personen die in anderen Bereichen tätig sind – mit Juristen, mit Technikern, … Dadurch wird mir jedes Mal bewusst, wie cool unser Job und unsere Arbeitsbedingungen eigentlich sind. Das bestätigt mich immer wieder in meiner Entscheidung bei NEUSTART zu arbeiten.zu

Über die/den Autor:in

Laura Roth ist seit 2019 Teil des Kommunikations-Teams des Vereins NEUSTART. Ihre Schwerpunkte sind die interne Kommunikation und unsere Newsletter. In unserer Serie #TeamNEUSTART holt sie regelmäßig Kolleg:innen aus ganz Österreich vor den Vorhang

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