Bitte stell dich kurz vor
Mein Name ist Barbara Haselgrübler, ich bin 25 Jahre alt und wohne im Mühlviertel.
In welcher NEUSTART Einrichtung und welchem Bereich arbeitest Du?
Bei NEUSTART Linz in der Bewährungshilfe, im elektronisch überwachten Hausarrest und in der Gewaltpräventionsberatung.
Seit wann bist du bei NEUSTART?
Seit März 2021.
Gibt es so etwas wie einen typischen Arbeitstag für dich? Falls ja, wie sieht dieser aus?
Um 8 Uhr im Büro heißt es erstmal Schlapfen anziehen, PC und Handy einschalten, E-Mails, To Do’s und Termine checken. Danach geht’s los mit allem was ansteht: Gespräche mit Klient:innen führen, Teambesprechungen wahrnehmen, Supervision et cetera. Am Abend Systeme wieder ausschalten, Schuhe tauschen und fünf Minuten später sitze ich schon im Bus. Am Heimweg lasse ich meine Gedanken nochmal über alle Ereignisse, die ich noch nicht verarbeiten konnte, kreisen, bevor ich so richtig in den Feierabend starte.
Warum hast du dich für NEUSTART als Arbeitgeber entschieden?
Wegen der Vielfalt der Leistungsbereiche und weil ich unsere Klient:innen sehr interessant finde. Ich war sehr neugierig gegenüber den Gründen, aus denen Menschen straffällig werden. Außerdem schätze ich die gute Bezahlung und das selbstständige Arbeiten bei NEUSTART.
Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten?
Das Abtauchen in andere Lebenswelten und dass unser Job so abwechslungsreich ist: Ich arbeite mit Menschen und am PC, vernetze mich mit anderen Einrichtungen, nehme Gerichtstermine wahr, gehe in die Justizanstalt, …
Was sind die größten Herausforderungen in deinem Job?
Im Bezug auf die Arbeit mit Klient:innen ist die größte Herausforderung, auszuhalten wenn es gerade nicht so gut läuft. Wenn Klien:innen etwa wieder in Haft kommen, keine Veränderungsmotivation haben oder es keine Angebote in der Soziallandkarte gibt. Außerdem ist es für mich manchmal herausfordernd, trotz des stressigen Arbeitsalltages, die Zeit für Reflexion zu finden und Klient:innen die am besten Weg sind straffrei zu werden, nicht aus den Augen zu verlieren.
Wo hast du gesehen, dass deine Arbeit etwas bewirkt?
Da ich auf dem Land wohne und dort soziale Randschichten immer noch stark stigmatisiert werden, erlebe ich an vielen Tagen, dass meine Arbeit etwas bewirkt. Die Erkenntnisse, die ich in den lustigen, herausfordernden und interessanten Stunden mit meinen Klient:innen sammle, trage ich an andere weiter und kann Vorurteilen damit ein Stück weit entgegenwirken. Natürlich sind aber nicht alle Leute, die am Land leben, automatisch voreingenommen gegenüber anderen Subkulturen, das möchte ich schon dazusagen.
Wie findest du persönlich Ausgleich zu deinem Job?
In der Natur, mit Freund:innen, beim Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr oder bei einem guten Film auf der Couch.