Lukas hat einen Pokémon Schulrucksack und wird dafür gemobbt. Elena hat Liebeskummer. Laura sitzt in der Schule, ohne ein Wort deutsch zu sprechen und zu verstehen. Simon hat Probleme mit der Polizei. Christian und Abdul kiffen. Mahmud und Franz testen die Grenzen ihrer Lehrer:innen aus. Karl wirkt verwahrlost. Kerstin schreibt in der Deutsch-Schularbeit über Gewalt in der Familie und Suizidgedanken. Bojan kommt plötzlich nicht mehr in die Schule. Jasmin findet keine Lehrstelle. Laurenz schmiert ein Hakenkreuz auf die Wand in seiner Klasse. Pascal filmt Lehrer:innen und Schüler:innen und verbreitet diese Videos in diversen Sozialen Medien…
Professionelle Soziale Arbeit im System Schule
Die Namen, aber nicht die Themen, in dieser Aufstellung sind austauschbar. Ebenso ließe sich diese Liste um viele Zeilen erweitern. Genauso vielfältig wie die Themen und Problemlagen in der Schule, beziehungsweise von Schüler:innen, sind auch die Möglichkeiten und Interventionen in der Schulsozialarbeit. Schulsozialarbeit ist professionelle Soziale Arbeit im System Schule. Aber vor allem ein niederschwelliges und vertrauensvolles Angebot an Schüler:innen mit dem übergeordneten Ziel, ein bestmögliches Schulklima zu schaffen.
Jeder Schulbeginn ist aufregend und spannend
Weniger langweilig als dieser Definitionsversuch stellt sich der Alltag und die Praxis an den von uns betreuten Polytechnischen Schulen im Bundesland Salzburg dar. Jeder Schulbeginn ist aufregend und spannend. Neue Schüler:innen kommen, Lehrer:innen sind erholt und motiviert zurück, oder eben nicht, die Klassensysteme müssen sich finden, etc. Eine Konstante in dem Wirrwarr sind wir als Schulsozialarbeiter:innen. Wir sind da, hören zu, vernetzten, informieren, sind verschwiegen und versuchen zu unterstützen. Egal ob es sich um Liebeskummer handelt, der Schulausschluss droht oder ob man von der Direktorin beim Rauchen einer Zigarette erwischt worden ist.
Viele Themen und Sorgen, an die sich der eine oder die andere vielleicht noch aus der eigenen Schulzeit erinnern kann, kehren immer wieder. Klassiker sozusagen: Was soll aus mir werden? Wo kann die Reise hingehen? Warum sind alle Erwachsenen so nervig? Park oder Kaffeehaus statt Schule? Warum darf ich mein Handy nicht am Tisch liegen haben? Eine beinahe endlose Liste. Es gibt fast nichts was es nicht gibt. Das soll nicht flapsig, sondern aufmerksam machend klingen! Die Jugendlichen verbringen viel Zeit in der Schule und nicht nur Mathematik, Deutsch oder Englisch wird dort erlernt, sondern eben auch viele andere wichtige Sachen… und auch dabei ist manchmal Unterstützung, Vermittlung und Beistand hilfreich.