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Geschichte
Die Geschichte der Bewährungshilfe
1841 Schon vor über 170 Jahren gab es den ersten Bewährungshelfer. Sein Name war John Augustus. Er war Amerikaner. Gemeinsam mit anderen Menschen hat er 2.000 Menschen betreut. Sie haben Patenschaften und Bürgschaften für diese Menschen übernommen. Eine Bürgschaft ist eine Garantie, dass man für die Schuld von jemand anderem haftet. Deshalb mussten diese Menschen nicht ins Gefängnis.
1918 Schon vor mehr als 100 Jahren hat August Aichhorn in Österreich Jugendliche betreut.
1920 Vor ungefähr 100 Jahren gab es die Schutzaufsicht. Das war ein Vorläufer-Gesetz zur Bewährungshilfe. Darin ging es um Überwachung und Kontrolle.
1955 Vor mehr als 60 Jahren wurde der Arbeitskreis Bewährungshilfe Tirol gegründet. Danach wurde zum ersten Mal offiziell Bewährungshilfe angeordnet.
Die Geschichte von NEUSTART
1957 Vor mehr als 60 Jahren wurde die Arbeitsgemeinschaft Bewährungshilfe gegründet. Der Gründer war Dr. Sepp Schindler. Freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Jugendliche betreut, die etwas Verbotenes gemacht haben.
1957-1961 In den ersten vier Jahren wurden ungefähr 100 Jugendliche betreut.
1961 Vor ungefähr 60 Jahren wurde die Bewährungshilfe zum ersten Mal im Jugendgerichtsgesetz beschrieben. Ab diesem Zeitpunkt hatten Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer eine offizielle Funktion im Strafrecht.
1961-1963 Anfang der 1960er-Jahre wurden eigene Geschäftsstellen für die Bewährungshilfe eröffnet. Eine Geschäftsstelle ist ein Büro, wo Menschen vorbeikommen können. Nämlich in Linz, Innsbruck, Salzburg und Klagenfurt.
1964 Vor mehr als 50 Jahren hat das Bundesministerium für Justiz einen Verein beauftragt, damit er die Bewährungshilfe in ganz Österreich durchführt. Das war der Verein für Bewährungshilfe und Soziale Jugendarbeit. Später bekam der Verein die Abkürzung VBSA. Diese Abkürzung steht für Verein für Bewährungshilfe und Soziale Arbeit. In der Steiermark gab es einen anderen Verein. Das war der Verein „Rettet das Kind“.
1964-1969 Die Organisation ist immer größer geworden. Es wurden neue Geschäftsstellen eröffnet. Nämlich in Eisenstadt, St. Pölten, Wr. Neustadt und Krems.
1968-1971 Vor ungefähr 50 Jahren wurden zwei Heime für Bewährungshilfe eröffnet. Dort gab es Therapien in kleineren Gruppen.
1969 Vor ungefähr 50 Jahren ist ein eigenes Gesetz für Bewährungshilfe in Kraft getreten. Das Bewährungshilfegesetz. Überall wo es ein Landesgericht oder ein Kreisgericht gab, wurde eine Geschäftsstelle für Bewährungshilfe eröffnet.
1970 Vor ungefähr 50 Jahren wurde in Wien eine Drogen-Beratungsstelle gegründet. Diese hat den Namen CHANGE bekommen.
1970-1975 In den 1970er-Jahren wurde die Organisation weiter ausgebaut. Es wurden neue Geschäftsstellen eröffnet. Nämlich in Korneuburg, Feldkirch und Wels. Außerdem wurden Außenstellen in verschiedenen Bezirken in Wien eröffnet.
1975 Vor ungefähr 45 Jahren gab es eine große Reform des Strafrechts in Österreich. Damals ist das Strafgesetzbuch 1974 in Kraft getreten. StGB ist die Abkürzung für Strafgesetzbuch. Seit damals können auch Erwachsene Bewährungshilfe bekommen. Das wurde in den nächsten Jahren nach und nach umgesetzt. Seit ungefähr 40 Jahren bekommen Erwachsene Bewährungshilfe ohne Beschränkungen.
1975-1980 Auch in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre wurde die Organisation weiter ausgebaut. Es wurden sechs neue Heime und Wohngemeinschaften eröffnet. 27 Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer wurden ausgebildet. Seit 1978 dürfen nur noch Menschen als Bewährungshelferin oder Bewährungshelfer arbeiten, die eine Akademie für Sozialarbeit besucht haben. Diese Menschen nennt man diplomierte Sozialarbeiterin oder diplomierter Sozialarbeiter.
1978-1982 Menschen, die aus dem Gefängnis kommen, nennt man Haftentlassene. Diese Menschen haben oft große Probleme. Deshalb wurden vor ungefähr 40 Jahren eigene Zentralstellen für Haftentlassene eröffnet. Nämlich in Wien, Linz, Salzburg und Klagenfurt. Dort gibt es Hilfe bei der Suche nach Arbeit und einer Wohnung. Außerdem gibt es dort Beratung und Betreuung für Haftentlassene.
1980 Vor ungefähr 40 Jahren wurde das Bewährungshilfegesetz überarbeitet. Bewährungshilfe darf jetzt ganz offiziell von privaten Vereinigungen durchgeführt werden. Auch für die Betreuung von Menschen, die eine Sucht haben, gibt es neue Grundlagen.
1983 Vor mehr als 35 Jahren wurde ein neues Jugendgerichtsgesetz in den Ministerrat eingebracht. Was der Ministerrat ist, steht hier.
1984 Vor mehr als 35 Jahren wurde Prof. Dr. Erwin Ringel Obmann des VBSA.
1985 Manche Menschen, die von uns betreut werden, haben Schulden. Um ihnen zu helfen, wurden vor ungefähr 35 Jahren eigene Projekte gegründet. Sogenannte Schuldenregulierungsprojekte. Außerdem wurde die Konfliktregelung als Modell-Projekt versucht. Ein Modell-Projekt ist ein Versuch, ob etwas funktioniert. Wenn es funktioniert, wird es danach fix umgesetzt.
Im selben Jahr gab es eine Krise mit dem Budget. Fünf Millionen Schilling haben gefehlt. Deshalb hat die Bevölkerung den VBSA unterstützt. Es wurden 6.000 Unterschriften für uns gesammelt. Außerdem haben uns die Medien unterstützt. Das Problem konnte gelöst werden.
1987 Vor mehr als 30 Jahren wurde die Konfliktregelung ein fixes Angebot des VBSA. Vorher war sie nur ein Modell-Projekt. Was ein Modell-Projekt ist, steht weiter oben bei 1985. Fast alle Verfahren, die durchgeführt wurden, waren erfolgreich.
1988 Vor mehr als 30 Jahren wurde die Konfliktregelung in das Jugendgerichtsgesetz geschrieben. Seither gibt es sie in ganz Österreich für Jugendliche.
1990 Vor ungefähr 30 Jahren wurde die Konfliktregelung als Modell-Projekt für Erwachsene ausprobiert. Was ein Modell-Projekt ist, steht weiter oben bei 1985. Das Modell-Projekt wurde in Wien, Salzburg, Innsbruck und Eisenstadt ausprobiert.
1991-1993 Vor ungefähr 30 Jahren gab es ein Projekt für die Weiterentwicklung der Organisation. Dabei wurde die gesamte Organisation neu strukturiert. Außerdem wurden die Ergebnisse des Modell-Projekts der Konfliktregelung bei Erwachsenen vorgestellt. Was ein Modell-Projekt ist, steht weiter oben bei 1985. Seit damals heißt die Konfliktregelung anders, nämlich außergerichtlicher Tatausgleich.
1994 Vor mehr als 25 Jahren gab es ein neues Geschäftsführungs-Konzept. Ein Konzept ist ein Plan, wie man etwas machen möchte.
Im selben Jahr verbesserte sich die rechtliche Situation für Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer und für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter. Nämlich wegen dem Strafprozessänderungsgesetz 1993.
Außerdem wurde im selben Jahr der Generalvertrag abgeschlossen. Was das ist, steht hier. Damit wurde das Verhältnis zwischen dem Bundesministerium und dem VBSA geklärt.
1996 Vor ungefähr 25 Jahren haben sich die Arbeits-Bedingungen von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, die beim VBSA arbeiten, sehr verändert. Nämlich wegen des Strafrechtsänderungsgesetzes 1996.
1997 Vor mehr als 20 Jahren ging das Diversionsgesetz in Begutachtung. Begutachtung heißt, dass ein Gesetz geprüft wird. Jedes Gesetz wird geprüft, bevor es in Kraft tritt. Im Diversionsgesetz steht, dass es den außergerichtlichen Tatausgleich auch für Erwachsene gibt.
Im selben Jahr hat der VBSA seinen 40. Geburtstag gefeiert.
2000 Seit ungefähr 20 Jahren ist das Diversionsgesetz in Kraft. Seit dem selben Jahr vermittelt der VBSA gemeinnützige Leistungen. Was das ist, steht hier.
1999-2001 Seit ungefähr 20 Jahren gibt es beim VBSA ein eigenes Angebot nur für Opfer.
2001 Seit fast 20 Jahren gibt es die Online-Beratung. Was das ist, steht hier.
2002 Vor mehr als 15 Jahren bekam der VBSA einen neuen Namen. Seither heißt er Verein NEUSTART.
2004 Vor mehr als 15 Jahren wurden zwei Projekte mit der EU durchgeführt. Diese Projekte haben „Schuldenshredder“ und „Telelearning“ geheißen.
2005 Vor ungefähr 15 Jahren hat NEUSTART auch in Deutschland gearbeitet. Nämlich für die Landgerichtbezirke Stuttgart und Tübingen. Dort gab es ein Projekt mit dem Namen „Bewährungs- und Gerichtshilfe in freier Trägerschaft“. Das Projekt hat bis 2006 gedauert.
Seit dem selben Jahr gibt es die Prozessbegleitung für Opfer. Was das ist, steht hier.
Außerdem wurde im selben Jahr das Anti-Gewalt-Training in ganz Österreich eingeführt. Was das ist, steht hier.
Außerdem gab es im selben Jahr zwei Projekte für Menschen, die im Gefängnis sind. Dabei konnten sie im Gefängnis eine Ausbildung machen und arbeiten. Diese Projekte haben „Schritt für Schritt“ und „workflow“ geheißen.
2006 Auch ein Jahr später gab es viele Projekte. Zum Beispiel das Projekt „elektronische Aufsicht“ für bedingt Entlassene. Daraus wurde später der elektronisch überwachte Hausarrest. Was das ist, steht hier.
Außerdem gab es das Projekt „Vermittlung gemeinnütziger Leistungen statt Ersatzfreiheitsstrafe“. Was das ist, steht hier.
Außerdem haben wir uns mit Kolleginnen und Kollegen aus Tschechien und Rumänien ausgetauscht.
2007 Vor fast 15 Jahren hat NEUSTART auch in Deutschland Angebote durchgeführt. Nämlich Bewährungshilfe, Gerichtshilfe und Täter-Opfer-Ausgleich. Dafür hat NEUSTART eine eigene Firma gegründet. Die NEUSTART gemeinnützige GmbH in Baden-Württemberg. Es hat außerdem einen eigenen Vertrag mit dem Justizministerium Baden-Württemberg gegeben.
Seit dem selben Jahr wird die Entlassungsbegleitung an fünf Standorten in Österreich angeboten. Das ist ein Ergebnis aus dem Projekt „Schritt für Schritt“ aus dem Jahr 2005.
Außerdem gibt es seit damals in ganz Österreich das Angebot von gemeinnütziger Leistung statt Ersatzfreiheitsstrafe.
Im November 2007 hat NEUSTART seinen 50. Geburtstag gefeiert.
Im selben Jahr hat das Bundesministerium für Justiz aufgehört, die Verbrechensopferhilfe und Prozessbegleitung zu beauftragen.
2008 Vor mehr als zehn Jahren gab es zum zweiten Mal das Projekt „elektronische Aufsicht“ für bedingt Entlassene.
Außerdem ist in diesem Jahr eine Studie über unsere Klientinnen und Klienten erschienen. Eine Studie ist eine Untersuchung von Forscherinnen oder Forschern. Sie schreiben einen Bericht über ihre Forschung. Darin steht, was sie herausgefunden haben. Diese Studie heißt „Legalbiografien von NEUSTART Klienten“.
2009 Seit ungefähr zehn Jahren heißt die Entlassungbegleitung „Haftentlassenenhilfe“. Was das ist, steht hier. Seit damals wird sie in ganz Österreich angeboten.
Im selben Jahr ist eine Studie über häusliche Gewalt erschienen. Häusliche Gewalt ist, wenn es Gewalt in Beziehungen gibt. Was eine Studie ist, steht weiter oben beim Jahr 2008.
Außerdem wurde ein Projekt durchgeführt, das „Sozialbewährung“ heißt. Die Ergebnisse von diesem Projekt gab es im selben Jahr.
2010 Seit ungefähr zehn Jahren gibt es ein Betreuungsstufenmodell in der Bewährungshilfe. Ein Modell ist eine Vorlage, die man zum Arbeiten verwendet. Das Betreuungsstufenmodell zeigt den Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfern, wie intensiv sie eine Klientin oder einen Klienten betreuen müssen. Also wie oft sie mit ihr oder ihm reden müssen.
Im selben Jahr wurde damit angefangen, die Organisation des Vereins NEUSTART zu verändern.
Seit dem selben Jahr gibt es den elektronisch überwachten Hausarrest in ganz Österreich. Was das ist, steht hier.
Seit dem selben Jahr gibt es die Prozessbegleitung wieder in ganz Österreich. Was das ist, steht hier.
2011 Seit fast zehn Jahren ist die Organisation von NEUSTART einfacher. Es gibt weniger Standorte und die Angebote wurden verbessert.
2012-2013 Vor mehr als fünf Jahren kamen zwei neue Geschäftsführer zu NEUSTART. Dr. Christoph Koss und Alfred Kohlberger MAS. Dr. Christoph Koss ist für die Sozialarbeit zuständig. Alfred Kohlberger MAS ist für die wirtschaftlichen Dinge zuständig.
2013 Seit mehr als fünf Jahren gibt es gemeinnützige Leistungen auch bei Strafen von Finanzbehörden. Was das ist, steht hier. Das können Menschen machen, die eine Geldstrafe nicht bezahlen können.
2014 Seit mehr als fünf Jahren gibt es das NEUSTART Kuratorium. Ein Kuratorium beaufsichtigt, was eine Organisation macht. Ein Kuratorium hat mehrere Mitglieder. Wer dort dabei ist, steht hier.
Seit dem selben Jahr gibt es das Angebot Sozialnetzkonferenz für Jugendliche und junge Erwachsene. Was das ist, steht hier.
2015 Seit ungefähr fünf Jahren gibt es ein neues Führungsleitbild. Das ist eine schriftliche Erklärung von der Geschäftsführung. Darin steht, wie sich die Geschäftsführung selbst beschreibt. Darin steht auch, was ihre Werte sind. Ein Leitbild beschreibt, wofür jemand steht. Darin steht zum Beispiel, was die Ziele der Geschäftsführung sind.
2016 Vor ungefähr fünf Jahren wurde wieder ein Projekt abgeschlossen. Nämlich das Projekt „Sozialnetzkonferenz im Maßnahmenvollzug“. Was eine Sozialnetzkonferenz ist, steht hier.
2017 Vor ungefähr drei Jahren gab es wieder ein Modell-Projekt. Ein Modell-Projekt ist ein Versuch, ob etwas funktioniert. Wenn es funktioniert, wird es danach fix umgesetzt. Das Modell-Projekt hieß „Dialog statt Hass“. Dabei geht es darum, wie man mit Hass im Internet umgeht.
Seit dem selben Jahr gibt es in Oberösterreich Wohnungen für Menschen, die gerade aus dem Gefängnis kommen. Dort lernen sie, wie sie ihr Leben nach der Haft gestalten können.
2019 Seit ungefähr zwei Jahren gibt es das Angebot „Dialog statt Hass“ in ganz Österreich.
2021 Seit September ist NEUSTART für die Beratungsstellen für Gewaltprävention in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich und Steiermark zuständig.