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Ein Tag im Saftladen

In Salzburg bietet NEUSTART eine Tagesaufenthaltseinrichtung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen wie Wohnungs- oder Arbeitslosigkeit. Im Saftladen finden sie Halt und Sicherheit. Schon beim ersten „Servus“ ist die Herzlichkeit und Wärme der Mitarbeiter:innen spürbar.

09:30 Frühstück
Saftladen-Mitarbeiter Josef Seewald begrüßt die ersten Gäste und bietet ihnen Frühstück zu erschwinglichen Preisen an.

10:00 Tagesstruktur
Vielen Besucher:innen bietet der Saftladen eine Tagesstruktur. So auch Wolfgang. Er kommt gerne schon in der Früh hierher, um Zeitung zu lesen und einen Kaffee zu trinken. Auch der Austausch mit den Sozialarbeiter:innen und anderen Gästen ist ihm wichtig.

10:30 Kleiderkammer
In der Kleiderkammer können sich Besucher:innen kostenlos mit gebrauchter Kleidung versorgen. Saftladen-Stammgast Franz deutet auf einen Hut: „Da steht Bacardi drauf. Den nimm i!“

11:00 Spenden
„Wir leben von Spenden“, sagt Sabine Muhr, Mitarbeiterin im Saftladen. „Ganz oft bringt jemand einfach einen Kuchen vorbei oder hat beim Einkaufen im Sonderangebot an uns gedacht.“ Kleine Leckereien können dann einfach so an die Besucher:innen verteilt werden.

12:00 Mittagessen
Um die Mittagszeit füllt sich der Saftladen. Jeden Donnerstag wird frisch gekocht. „Improvisieren ist unser täglich Brot“, sagt Sabine Muhr, unter deren Anleitung in der Küche Köstliches gezaubert wird. Gekocht wird, was gerade ausreichend da ist. Im eigenen Garten wachsen Gemüse und Kräuter.

13:00 Anträge
Saftladen-Mitarbeiter Martin Schmidbauer hilft beim Wohnbeihilfeantrag. In enger Abstimmung mit Behörden und Hilfseinrichtungen trägt die professionelle Sozialarbeit im Saftladen dazu bei, die Lebenssituation der Besucher:innen zu verbessern.

13:30 Deutsch lernen
Mo kommt nicht nur zum Billardspielen in den Saftladen, sondern auch, um seine Deutschkenntnisse zu verbessern und Vokabeln zu lernen. In der Bibliothek stehen ihm Lehrbücher zur Verfügung. Am meisten helfen ihm aber die Gespräche.

14:00 Gespräche
Aus welchem Grund auch immer die Besucher:innen kommen – im Saftladen sind sie willkommen. Die Unterstützung in Krisen und die Begegnung auf Augenhöhe vermitteln den Gästen Wertschätzung und neuen Mut. Monika besucht den Saftladen regelmäßig, um sich auszutauschen. Für sie hat immer jemand ein offenes Ohr.

15:00 Beratung
Saftladen-Leiterin Susanne Hummel-Lirsch im Beratungsgespräch mit Bettina. Gemeinsam entwerfen sie lösungs- und ressourcenorientiert Pläne für Bettinas Zukunft und wie sie diese umsetzen kann. „Wir kennen unsere Gäste und haben ein gutes Vertrauensverhältnis zueinander“, so die Leiterin.

16:00 Spiele
Dragan ist ein ausgezeichneter Schachspieler. Der Pensionist findet im Spielen Entspannung und geistige Anregung. Die Sozialarbeiter:innen vor Ort nehmen sich bewusst Zeit für gemeinsame Freizeitaktivitäten, um Isolation und Vereinsamung vorzubeugen. Bei Schönwetter geht es auch mal raus in die Natur auf die Salzburger Stadtberge.

Der Saftladen

Ob erst vor Kurzem aus der Haft entlassen, wohnungs- oder arbeitslos: Der Saftladen schafft Entlastung in Krisen. In der alkohol-, drogen- und gewaltfreien Atmosphäre sind immer mindestens zwei Sozialarbeiter:innen anwesend und stehen den Besucher:innen mit Rat und Tat zur Seite.

 

Fotos: © Florian Mistlbacher/Content Creation

 
Über die/den Autor:in
Maria Renner

Maria Renner ist seit 2022 Teil des Kommunikations-Teams des Vereins und ist Ansprechpartnerin für sämtliche NEUSTART Publikationen, unter anderem unseren Jahresbericht „Report“.

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