Wann und wie hat Sie Ihr beruflicher und/oder privater Weg in das NEUSTART Kuratorium geführt?
Als langjähriger Strafrichter habe ich mit NEUSTART seit Langem Berührungspunkte. In meinem Berufsalltag treffe ich jede Woche mit Bewährungshelfer:innen zusammen. Darüber hinaus ergeben sich in der Fortbildung und bei Veranstaltungen häufig Kooperationen mit NEUSTART. Ich habe die Entwicklung von NEUSTART immer sehr eng mitverfolgt und mich über die Einladung ins Kuratorium sehr gefreut.
Was bedeutet Ihr Engagement bei NEUSTART für Sie persönlich?
Zum einen die Möglichkeit, mit einer Einrichtung und mit Menschen zusammenzuarbeiten, die ich sehr schätze, zum anderen das Gefühl, hier besonders gut einen Beitrag zu einer besseren Gesellschaft leisten zu können. Die von NEUSTART betreuten Menschen – Verdächtige und Straftäter:innen einerseits, Opfer andererseits – gehören zu marginalisierten und auf unterschiedliche Weise oft stigmatisierten und vulnerablen Bevölkerungsgruppen. Letztlich zeigt sich der Entwicklungsgrad der Gesellschaft gerade im Umgang mit diesen Gruppen und daran, wie weit es gelingt, unseren Anspruch der Wahrung der Menschenwürde auch diesen Gruppen in bestmöglicher Weise zuteilwerden zu lassen.
Welche Anekdote, welches prägende Ereignis verbinden Sie mit NEUSTART? Gibt einen Anlass, der Sie besonders berührt, bewegt oder beschäftigt hat?
Ich kann kein spezielles Ereignis nennen. Was mich immer wieder berührt, ist der Einsatz von Bewährungshelfer:innen für ihre Klient:innen. Es ist eine Tätigkeit, bei der in gewisser Weise leere Kilometer und Enttäuschungen unvermeidlich sind. Wenn im Zusammenwirken von Bewährungshelfer:innen und Klient:innen etwas Gutes und ab und zu ein wortwörtlicher echter „Neustart“ gelingt, finde ich das immer wieder berührend.