Bei NEUSTART arbeiten wir gemeinsam mit Klient:innen an einer Stärkung ihrer Impulskontrolle. Dazu gehören manchmal auch Atemübungen. Vorteil: Die Atemübungen sind überall möglich. Und sie wirken.
- Wirkung auf das Nervensystem: Atemübungen wirken unmittelbar auf das Parasympathisches Nervensystem, insbesondere langsame und tiefe Atemzüge. Das hilft, die Herzfrequenz zu senken, den Blutdruck zu reduzieren und den gesamten Körper zu entspannen.
- Regulierung des CO2-Werts: Kontrollierte Atmung hilft, die Menge an Kohlenstoffdioxid (CO2) im Blut auszugleichen. Ein guter CO2-Wert trägt zur Regulierung des pH-Werts im Körper bei, was sich beruhigend auf das Nervensystem auswirkt.
- HORMONE! Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin werden in stressigen Momenten vermehrt freigesetzt und tragen zu körperlichen und geistigen Spannungen bei. Atemübungen helfen dabei, die Produktion dieser Hormone zu verringern und fördern das Gleichgewicht im Hormonhaushalt.
Und auf lange Sicht...
Regelmäßige Atemübungen schulen die Fähigkeit zur Selbstregulation. Der Körper lernt, auch in stressigen Situationen ruhig und ausgeglichen zu bleiben. Das stärkt das Gefühl der Kontrolle und fördert die geistige Klarheit.
Außerdem wird die Körperwahrnehmung geschärft. Menschen lernen, auf die Signale ihres Körpers zu achten, was hilft, frühe Anzeichen von Stress zu erkennen und frühzeitig gegenzusteuern.
Insgesamt fördern Atemübungen das allgemeine Wohlbefinden, indem sie den Körper in einen Zustand der Entspannung versetzen und gleichzeitig die geistige Klarheit und Ruhe verbessern. Sie können sowohl akut in stressigen Momenten als auch langfristig als Prävention gegen chronischen Stress eingesetzt werden.
4-7-8 Atemtechnik
Unsere liebste Atem-Technik beruhigt das Nervensystem und hilft, die Gedanken zu beruhigen. Sie eignet sich besonders gut, um schnell von einem stressigen Zustand in einen entspannten zu wechseln.
Durchführung:
- Setze dich bequem hin oder lege dich hin.
- Schließe deine Augen und atme tief durch die Nase ein, zähle dabei bis 4.
- Halte den Atem an und zähle dabei bis 7.
- Atme dann langsam durch den Mund aus, während du bis 8 zählst.
- Wiederhole den Zyklus 4–6 Mal und achte darauf, dass der Ausatmen länger ist als der Einatmen.
Nicht immer reichen Atemübungen aus, um Situationen zu deeskalieren. Dann ist es das Beste, sich Unterstützung zu holen:
Die Männerinfo 0800 400 777 ist 24/7 erreichbar und hilft Schritt für Schritt aus der Krise. Und das Angebot gilt auch für Frauen und alle anderen Geschlechter.
Und wenn es schnelle unmittelbare Deeskalation braucht, hilft die Polizei (133).
Wer irgendeine Form von Gewalt erlebt, meldet sich an Wochenenden und Feiertagen am besten bei der Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555. Dann sind wieder die Gewaltschutzzentren 0800 700 217 erreichbar.
Und junge Menschen sind immer bei Rat auf Draht (147) gut beraten!