Bitte stell dich kurz vor
Mein Name ist Paul Wawerka, ich bin 47 Jahre alt und lebe seit 2009 in fabulous Wien-Margareten.
In welcher NEUSTART Einrichtung und welchem Bereich arbeitest Du? Seit wann bist Du bei NEUSTART?
Ich bin 2002, während der Transformation vom „Verein für Bewährungshilfe und Soziale Arbeit“ zu „NEUSTART“, zum Verein gestoßen und arbeite seitdem als Teil der IT-Abteilung in der Zentrale.
Warum hast du dich für NEUSTART als Arbeitgeber entschieden?
NEUSTART engagiert sich für jene, die keine Lobby haben und trägt damit entscheidend zum sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft bei. Für mich persönlich ist es ein wesentlicher Aspekt, mit meinen Kolleg:innen auf der „richtigen Seite“ zu stehen.
Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten?
Die projektorientierte Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen, bei der wir gemeinsam, zielgerichtet Lösungen entwickeln, ist etwas sehr Schönes. Dabei eröffnen sich oft neue Perspektiven und so auch die Chance, kontinuierlich dazuzulernen.
Was waren in deinem Aufgabenbereich die bisher größten Herausforderungen für dich?
Da fällt mir als erstes die vollständige Überarbeitung unseres Dokumentationssystems „DOKU“ ein, die ich in den Jahren 2013 bis 2016 als Projektleiter umsetzen durfte. Das Projekt fiel genau in den Zeitraum zwischen 2008 und 2017, in dem NEUSTART als „NEUSTART gGmbH“ die, zu diesem Zeitpunkt privatisierte, Bewährungs- und Gerichtshilfe vom Land Baden-Württemberg übernommen hatte. Während sich NEUSTART, nach der Reintegration der Bewährungs- und Gerichtshilfe in staatliche Obhut, wieder aus Baden-Württemberg zurückgezogen hat, ist unser Dokumentationssystem dort verblieben. Es ist bis zum heutigen Tag nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland im Einsatz.
Die zweite große Herausforderung war – und ist – die (Weiter-)Entwicklung unserer App „Go NEUSTART“. Gemeinsam mit meiner ehemaligen Kollegin Miriam Zillner und einem engagierten Projektteam haben wir mit Go NEUSTART ein innovatives digitales Kommunikationswerkzeug für den Austausch zwischen unseren Klient:innen und Sozialarbeiter:innen entwickeln lassen. Die mobile App kombiniert Funktionen wie Messenger, Terminerinnerungen und Dokumentenversand mit Tools zur Selbstreflexion.
Welche Vorteile hat Go NEUSTART für die Klient:innen?
Fast alle unserer Klient:innen besitzen ein Smartphone. Mit Go NEUSTART sind wir also quasi immer und überall mit dabei und – WLAN sei Dank – auch von zahlreichen öffentlichen Orten aus erreichbar, wenn das Guthaben am Handy aufgebraucht ist.
Mit der Chatfunktion schaffen wir ein niederschwelliges Kommunikationsangebot, die Terminübersicht hilft bei der Selbstorganisation und Dokumente können nicht verloren gehen, weil sie digital am Smartphone des:der Klient:in gespeichert sind.
Und was haben die Sozialarbeiter:innen davon? Bedeutet die App Nutzung einen Mehraufwand im Arbeitsalltag?
Wenn unsere Klient:innen, dank der mobilen App, Termine zuverlässiger wahrnehmen und wichtige Dokumente auf kurzem Weg an uns übermitteln, erleichtert das gleichzeitig den Arbeitsalltag unserer Sozialarbeiter:innen. Um anfängliche Berührungsängste abzubauen und ihnen den Einstieg in Go NEUSTART so einfach wie möglich zu gestalten, haben wir ein Schulungsvideo erstellt.
Wie fällt das Feedback der Klient:innen und Kolleg:innen aus? Wird die App viel und gerne genutzt?
In den letzten Monaten haben wir uns intensiv mit der mobilen App beschäftigt und zusammen mit unseren Multiplikator:innen aus den Einrichtungen einen Qualitätsworkshop veranstaltet. Das Feedback war positiv und für das kommende Jahr planen wir bereits, einige der dort gewonnenen Anregungen umzusetzen.
Bei der Nutzung gibt es noch Luft nach oben. Aktuell sind österreichweit jedoch schon fast 1.300 Klient:innen registriert und über 80 Prozent von ihnen verwenden Go NEUSTART regelmäßig.
Hast du konkrete Tipps oder Beispiele, wofür man die App verwenden kann und welche Abläufe sie erleichtert?
Im kommenden Jahr werden wir uns verstärkt darauf konzentrieren, die spezifischen Anforderungen unserer unterschiedlichen Dienstleistungen herauszuarbeiten und noch gezielter zu erfüllen.
Im elektronisch überwachten Hausarrest eignet sich Go NEUSTART beispielsweise ideal zur Übermittlung der Aufsichtsprofile. So sind diese sowohl für die Sozialarbeiter:innen in unserem internen Dokumentationssystem als auch für die Klient:innen auf ihrem Smartphone schnell und sicher verfügbar.
Wie findest du persönlich Ausgleich zu deinem Job?
Reisen ist eine Leidenschaft, die ich mit meiner Familie teile. Diesen Sommer war ich mit meiner Frau und unseren beiden Söhnen vier Wochen lang in Japan unterwegs. Außerdem trainiere ich regelmäßig im Gym und am Wochenende trifft man mich im Horr-Stadion bei den Veilchen.
Gibt es sonst noch etwas, das du mit deinen Kolleg:innen teilen möchtest?
In meiner langjährigen Tätigkeit bei NEUSTART durfte ich viel Einblick in die Sozialarbeit gewinnen und habe zahlreiche engagierte Kolleg:innen kennengelernt. Dabei habe ich meist den Eindruck gewonnen, dass wir mit der Arbeit an einer besseren Zukunft ein gemeinsames Interesse verfolgen.
Natürlich ergeben sich im Detail unterschiedliche Meinungen und Erwartungen, aber ich glaube, dass wir gerade in schwierigen Zeiten, wie wir sie aktuell erleben, gut beraten wären, zusammenzurücken und das Einigende über das Trennende zu stellen.