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„Compliance heißt nicht, dass wir mehr Regeln haben“

Ein Gespräch mit Doris Pumberger, NEUSTART Leiterin Projektmanagement Strategie Organisation

Liebe Doris, bitte skizziere kurz was man unter „Compliance“ versteht.
Ganz allgemein versteht man darunter die Einhaltung von Regeln. Einerseits von solchen, die gesetzlich festgelegt sind und andererseits von Regelungen und Verhaltensgrundsätzen, zu denen wir uns bei NEUSTART verpflichtet und committet haben. Mit welchen Haltungen arbeiten wir? Welche Werte sind uns besonders wichtig? Also Dinge, die uns bei NEUSTART in der Zusammenarbeit wichtig sind und die zum Beispiel im Qualitätshandbuch, im Leitbild oder in der Compliance Leitlinie nachzulesen sind. Dinge, wo wir sagen: „Das können sich unsere Klient:innen, unsere Auftraggeber:innen und Stakeholder:innen von uns erwarten und so wollen wir miteinander umgehen.“

Seit wann beschäftigt sich NEUSTART intensiver mit diesem Thema?
2019 hatten wir in einem Projekt mit dem Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung die Möglichkeit, uns professionell beraten zu lassen. Konkrete Ergebnisse sind unter anderem die NEUSTART Compliance Leitlinie und die Festlegung der Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit der Compliance-Koordination. Außerdem ist die Beschäftigung mit Compliance für Organisationen unserer Größe und mit unserem Professionalitäts- und Qualitätsanspruch, mittlerweile State of the Art.

Du hast die Kontaktaufnahme angesprochen. An wen können sich Kolleg:innen wenden?
Erste Ansprechperson ist immer die:der direkte Vorgesetzte. Zusätzlich kann man sich ganz praktisch via E-Mail an die Compliance-Koordination wenden: compliance@neustart.at

Und diese E-Mails beantwortest dann du?
Genau, gemeinsam mit meinen Kolleg:innen aus der Innenrevision. Uns war wichtig, dass immer jemand da ist, diese Adresse sichtet und zeitnah eine Unterstützung anbieten kann.

Wie geht es nach so einer Meldung weiter? Was erwartet die Kolleg:innen?
Wir checken zuerst, ob wir tatsächlich die richtige Anlaufstelle sind und dann schauen wir uns den Sachverhalt näher an. Oft können wir gleich eine Antwort geben, manchmal fragen wir noch einmal zurück, um Dinge zu konkretisieren. Bei Bedarf ziehen wir weitere Kolleg:innen hinzu. Zum Beispiel den Zentralbereich Recht, den Zentralbereich Personal oder auch die Geschäftsführung. Es erreichen uns auch Fragen, durch die wir Unklarheiten in unseren Vorgaben entdecken. Wenn wir feststellen, dass es bei einer Dienstleistung oder einem Themenbereich eine Schärfung oder Präzisierung einer Regelung braucht, geben wir das der zuständigen Person weiter. Wenn ein Thema immer wieder vorkommt, leiten wir daraus die Empfehlung ab, es einmal in einer Teambesprechung in den Einrichtungen zu diskutieren.

Was verbindest du eigentlich mit dem Themenbereich Compliance und was ist dir dabei wichtig?
Mir ist eine umfassende Perspektive auf Compliance wichtig. Compliance heißt eben nicht, dass wir jetzt mehr Gesetze und Regeln haben und mehr potenzielle Sanktionen, sondern dass wir aufzeigen, welche Haltungen wir vertreten und welche Aspekte unserer Arbeit uns als Organisation besonders wichtig sind. Das entspricht auch unserem Qualitätsversprechen an unsere Klient:innen und an die Menschen, die mit uns arbeiten. Die Compliance Leitlinie highlightet diese Punkte. Mit der Compliance-Koordination bieten wir eine zusätzliche Möglichkeit an, bei Unsicherheiten nachzufragen. Das finden wir wichtig und darum machen meine Kolleg:innen aus der Innenrevision und ich das gerne.

Über die/den Autor:in

Laura Roth ist seit 2019 Teil des Kommunikations-Teams des Vereins NEUSTART. Ihre Schwerpunkte sind die interne Kommunikation und unsere Newsletter. In unserer Serie #TeamNEUSTART holt sie regelmäßig Kolleg:innen aus ganz Österreich vor den Vorhang

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