Bitte stell dich kurz vor:
Mein Name ist Kathrin Hetyei, ich bin 41 Jahre alt und wohne im Südburgenland.
In welcher NEUSTART Einrichtung und welchem Bereich arbeitest Du?
Ich arbeite in der Einrichtung Niederösterreich und Burgenland in der Abteilung 2, Außenstelle Oberwart in den Bereichen Bewährungshilfe, Gewaltpräventionsberatung und elektronisch überwachter Hausarrest. Außerdem leite ich ein Team ehrenamtlicher Bewährungshelfer:innen.
Seit wann bist du bei NEUSTART?
Seit April 2012.
Gibt es so etwas wie einen typischen Arbeitstag für dich? Falls ja, wie sieht dieser aus?
Im Normalfall lese und beantworte ich meine E-Mails und kontrolliere mein persönliches Postfach auf Einträge und Klient:innen Neuzugänge. Neben Terminen mit Klient:innen zählen zu meinem Arbeitsalltag auch Fahrten zu Abteilungsbesprechungen oder andere Außendienste. Hier im ländlichen Bereich sind wir auf den PKW angewiesen und haben oft Fahrtzeiten bis zu einer Stunde.
Warum hast du dich für NEUSTART als Arbeitgeber entschieden?
Das Thema hat mich schon während meiner Ausbildung interessiert. Die Arbeit mit Straffälligen habe ich mir spannend und abwechslungsreich vorgestellt, was sich bewahrheitet hat. Nach der Ausbildung und einigen Jahren beruflicher Tätigkeit in Wien, war es, nach der Rückkehr ins Burgenland, mein Ziel bei NEUSTART zu arbeiten. Bis dann eine Stelle frei wurde vergingen noch ein paar Jahre, umso mehr freute ich mich dann über die Zusage! Bei NEUSTART schätze ich besonders die hohen fachlichen Standards, die stetige Weiterentwicklung und Anpassung der Arbeitsprozesse an aktuelle gesellschaftliche Problematiken und die fairen Arbeitsbedingungen.
Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten?
Das Arbeiten mit so vielen unterschiedlichen Menschen und das Kennenlernen derer Lebenswelten fasziniert mich nach wie vor. Die freie Arbeitszeiteinteilung sowie die Methodenvielfalt, aus der wir schöpfen können, sorgen für Abwechslung und halten mich geistig beweglich. Da wir in der Außenstelle in Oberwart nur zu viert sind, läuft alles sehr familiär ab. Ich freue mich täglich über den Austausch mit meinen Kolleg:innen, der in den Kaffeepausen auch privat werden darf. Dieses positive Arbeitsklima trägt maßgeblich zu meiner Zufriedenheit in der Arbeit bei.
Was sind die größten Herausforderungen in deinem Job?
In den letzten Jahren bemerke ich eine zunehmend steigende Arbeitsbelastung: Mehr Klient:innen und weniger zeitliche Ressourcen. Manchmal habe ich das Gefühl, mit meiner Arbeit nicht fertig zu werden. Sobald etwas erledigt ist, kommt schon wieder die nächste Aufgabe. Sich davon nicht stressen zu lassen, ist die größte Herausforderung, der ich mich stets aufs Neue stelle.
Wo hast du gesehen, dass deine Arbeit etwas bewirkt?
Wenn Klient:innen nach der Betreuungszeit selbständig in der Lage sind, ihr Leben zu managen und nicht mehr straffällig werden, ist das für mich ein großer Erfolg. Klient:innen geben oft positive Rückmeldungen und sehen die Betreuung als Ressource und nicht als Strafe. Im Nachhinein merke ich oft erst, welche Rolle man als Bewährungshelfer:in im Leben der Menschen einnimmt, wenn sie zum Beispiel jedes Jahr zu Weihnachten eine Nachricht schreiben, obwohl sie schon lange nicht mehr betreut werden. Viele sind dankbar, dass sich jemand für sie einsetzt und ihnen Zeit widmet.
Wie findest du persönlich Ausgleich zu deinem Job?
Am besten kann ich in der Natur und beim Sport abschalten. Diese Zeit brauche ich und nehme ich mir für mein Wohlbefinden und meine Gesundheit. Den größten Teil meiner Freizeit widme ich aber meinen Tieren.
Gibt es sonst noch etwas, das du mit deinen Kolleg:innen teilen möchtest?
Dass ich gerne in die Arbeit gehe, ist zum größten Teil ihr Verdienst. Ich erlebe sie beruflich wie privat als sehr unterstützend und verbringe gerne Zeit mit ihnen. Auch der Spaß kommt niemals zu kurz! Dafür möchte ich ihnen danke sagen.