Bitte stell dich kurz vor:
Ich bin 1966 in Linz geboren. Nach dem Abschluss der Sozialakademie und einigen Berufsjahren in Salzburg, bin ich mit meinem Sohn wieder zurück nach Oberösterreich gezogen. Und so wie es ausschaut, werde ich Linz und auch dem Verein NEUSTART in Oberösterreich treu bleiben und hier in Pension gehen.
In welcher NEUSTART Einrichtung und welchem Bereich arbeitest Du?
Mein Einstieg war beim Tatausgleich, der damals noch eine eigene Geschäftsstelle in Urfahr hatte. Mit den Jahren ist eine Reihe an zusätzlichen Arbeitsfeldern dazugekommen: Prozessbegleitung, Vermittlung gemeinnütziger Leistungen, Bewährungshilfe und die Leitung eines ehrenamtlichen Teams. Der letzte Zuwachs war die Gewaltpräventionsberatung im September 2021.
Seit wann bist du bei NEUSTART?
Ein bisschen fühlt es sich so an, als gehöre ich schon zum Inventar von NEUSTART Oberösterreich – ich bin schon seit 1999 dabei. Damals hieß unser Verein noch VBSA (Verein für Bewährungshilfe und Soziale Arbeit). Mit der Strafprozessnovelle 1999 und der gesetzlichen Ausweitung des außergerichtlichen Tatausgleichs auf das Erwachsenenstrafrecht wurden damals eine Reihe neuer Mitarbeiter:innen aufgenommen, inklusive mir.
Gibt es so etwas wie einen typischen Arbeitstag für dich? Falls ja, wie sieht dieser aus?
Computer hochfahren, Terminkalender checken und ein Blick auf die To Do-Liste für den heutigen Tag und dazu eine Tasse Kaffee, so starte ich für gewöhnlich in meinen Arbeitstag. Meine Handakten sind gestapelt nach den unterschiedlichen Leistungsbereichen. Sie sind für mich ein wichtiges Instrument, um den Überblick zwischen einer Vielzahl von Gesprächen, der Dokumentation und der Einhaltung von Fristen zu bewahren.
Warum hast du dich für NEUSTART als Arbeitgeber entschieden?
Schon „zu meiner Zeit“ war der Verein ein begehrter Arbeitgeber – als sich für mich nach der Karenz die Chance bot, aufgenommen zu werden, habe ich mich beworben und war glücklich über die Zusage. Und wie ihr seht, ich bin geblieben (lacht).
Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten?
Durch die neuen Leistungsbereiche gab es für mich immer wieder neue Herausforderungen, Lernmöglichkeiten und Entwicklungschancen. Und das, was ich immer wieder aufs Neue genieße, sind die Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen, den Einblick in ihre Lebenswelten und den Versuch, dem jeweiligen Auftrag entsprechend, ein Arbeitsbündnis mit ihnen herzustellen.
Was sind die größten Herausforderungen in deinem Job?
Als persönlich sehr fordernd erlebe ich in der Bewährungshilfe die Begleitung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer zunehmenden Suchtproblematik, da diese oft einhergeht mit einem körperlichen Verfall, psychiatrischen Auffälligkeiten und Obdachlosigkeit.
Wo hast du gesehen, dass deine Arbeit etwas bewirkt?
Wenn ich eines durch meine Arbeit und durch die Begleitung von Menschen in unterschiedlichsten Krisen gelernt habe, dann dies: Das Leben findet immer einen Weg. Diese Zuversicht hoffe ich meinen Klient:innen in der täglichen Zusammenarbeit vermitteln zu können – und natürlich braucht es auch ihr aktives Zutun.
Wie findest du persönlich Ausgleich zu deinem Job?
Die Natur, mein Garten, meine zwei Katzen, Urlaube, Kultur, Freundschaften, ein gutes Buch, erholsamer Schlaf…. all das und noch mehr tut mir gut nach einem anstrengenden Arbeitsalltag. Mit den Jahren habe ich gelernt, die Arbeit auch tatsächlich in der Arbeit zu lassen: „Büro zusperren und das war’s für heute“.
Gibt es sonst noch etwas, das du mit deinen Kolleg:innen teilen möchtest?
In all den Jahren bei NEUSTART war ich in Teams wo Kollegialität vorgeherrscht hat, man sich gegenseitig unterstützt hat, sich Freundschaften entwickelt haben, gemeinsam gelacht und auch gefeiert wurde. Ich gehe immer noch gerne ins Büro und freue mich auf euch! Danke 😊
