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Erste Erfahrungen mit der „Go NEUSTART“ App

Seit November 2021 ist unsere App „Go NEUSTART“ offiziell verfügbar. Mit diesem großen Schritt auf unserem Weg in eine digitale Zukunft haben wir ein neues Werkzeug in der Hand, das uns die Kommunikation mit Klientinnen und Klienten erleichtert. Wir haben mit Maria und Michi von NEUSTART Salzburg und Vorarlberg über ihre ersten Erfahrungen mit der App gesprochen. Ihre Bilanz fällt erfreulich aus.

Gespräch mit Maria Moser-Spalt, Sozialarbeiterin bei NEUSTART Salzburg:


Liebe Maria, seit wann nutzt du „Go
NEUSTART“? Hast du die App gleich nach dem Launch ausprobiert?
Ich habe die App sogar schon vor dem Launch kennengelernt, weil ich in der Testgruppe dabei war.

Und wie gefällt dir die App bisher, hast du das Gefühl, dass sie deine Arbeit sinnvoll unterstützt?
Ja, die App ist auf jeden Fall sinnvoll. Besonders die Termin-Erinnerung finde ich großartig. Ich sehe hier sehr viel Potenzial, sobald sich die Klientinnen und Klienten an die App gewohnt haben. Derzeit bin ich am Herausfinden, für wen sich die App gut oder weniger gut eignet.

Wie oft nutzt du die App?
Derzeit sogar täglich, weil ich einen Klienten habe, dessen Handy gesperrt ist, weil er kein Guthaben hat. Mit der App kann er mich aber trotzdem kontaktieren, solange er mit einem WLAN verbunden ist. Das mit dem WLAN fällt den meisten Klientinnen und Klienten sehr leicht, das haben sie schnell „heraußen“.

Welche Funktionen findest du besonders praktisch?
Die Termin-Erinnerung. Wenn ich einen Termin schicke, poppt dieser direkt bei meinen Klientinnen und Klienten auf. Das zeige ich ihnen auch immer gleich am Anfang und wir stellen gemeinsam die Erinnerungen ein. Also ob sie zum Beispiel eine Stunde oder drei Stunden vorher erinnert werden möchten. Die Messenger-Funktion ist aber auch sehr praktisch, zum Beispiel bei dem Klienten mit dem gesperrten Handy. In diesem Zusammenhang ist auch die Datensicherheit echt cool. Den Dokumentenaustausch haben wir vor Kurzem auch zum ersten Mal probiert, das wird langsam mehr. Man muss sich einfach herantasten und darf nicht die Erwartung haben, dass alles auf einmal klappen muss.

Wie viele deiner Klientinnen und Klienten nutzen „Go NEUSTART“ bereits?
3,5 von 15 (lacht). Eine Klientin hat das mit dem Freischalten noch nicht geschafft.

Wie geht es ihnen damit? Welche Rückmeldungen haben dich erreicht?
Einem Klienten fehlt glaube ich noch ein bisschen das Vertrauen – er antwortet mir immer zusätzlich via SMS auf Nachrichten aus der App, also schreibt er quasi alle Nachrichten doppelt (lacht). Mit allen anderen funktioniert es wunderbar. Vor allem mit gesperrtem Handy ist die App einfach super. Ich taste mich mit meinen Klientinnen und Klienten spielerisch heran. Wir probieren die Funktionen gemeinsam aus und reden darüber.

Welchen konkreten Nutzen und Mehrwert haben Klientinnen und Klienten durch die App?
Eindeutig große Vorteile beim Zeitmanagement. Sie müssen keinen eigenen Kalender führen oder sich selbst Erinnerungen einstellen, weil sie alles automatisch bekommen. So können ihnen auch keine Zahlendreher beim Datum oder der Uhrzeit passieren. Außerdem ist es einfach eine super unkomplizierte Kontaktmöglichkeit – auch ohne Guthaben am Handy. Freies WLAN gibt es ja heutzutage an vielen Orten und damit kennen sich die Klientinnen und Klienten normalerweise gut aus.

Wer nutzt die App besonders intensiv? Ältere? Jüngere? Quer durch die Bank?
Das Alter ist überhaupt kein Ausschlusskriterium. Die einzige Voraussetzung ist eigentlich, dass ein Smartphone genutzt wird. Ich habe derzeit aber auch nur einen älteren Klienten, der schon in Pension ist. Der nutzt überhaupt kein Smartphone. Ausprobieren kann man es auf jeden Fall mit allen Klientinnen und Klienten. Die App ist einfach ein weiteres super Tool im Werkzeugkasten, der uns zur Verfügung steht, um unseren Klientinnen und Klienten zu erleichtern, ihre Termine wahrzunehmen. Wie immer in der Sozialarbeit gilt auch hier: Nicht alles für alle und nicht immer auf die gleiche Art und Weise.

Welche Tipps oder Erfahrungen, möchtest du mit Kolleginnen und Kollegen teilen, die die App bisher noch nicht ausprobiert haben?
Stresst euch nicht! Probiert es einfach aus und schaut, wie es euch damit geht. Das gilt auch für das Ausprobieren mit den Klientinnen und Klienten: „Trial and Error“ – man kommt dann schon gemeinsam dahinter, was im jeweiligen Fall passt. Meine absolute Lieblingsfunktion ist auf jeden Fall die Erinnerungs-Funktion, weil einfach alles automatisch funktioniert. Das ist auch für uns eine riesen Erleichterung. Gerade bei hochfrequenten Klientinnen und Klienten ist das spitze.

Danke für deine Antworten!

 

Gespräch mit Michael Siglreithmaier,  Sozialarbeiter bei NEUSTART Vorarlberg:


Lieber Michael, seit wann nutzt du „Go
NEUSTART“? Hast du die App gleich nach dem Launch ausprobiert?
Ich habe die App bereits vor dem offiziellen Start das erste Mal benutzt, da ich als Multiplikator für meine Einrichtung in Salzburg war und mir dort die Vorstellung der App angeschaut habe. Entsprechend hatte ich mich auf den Launch gefreut, um die App im Alltag das erste Mal zu nutzen.

Und wie gefällt dir die App bisher, hast du das Gefühl, dass sie deine Arbeit sinnvoll unterstützt?
Mir gefällt die App sehr gut. Ich mag die optische Aufmachung und die intuitive Bedienung. Gerade die Kalenderfunktion, der Chat und die Möglichkeit, Dokumente sicher zu transferieren, erleichtern meine Arbeit.

Wie oft nutzt du die App?
Jeden Tag.

Welche Funktionen findest du besonders praktisch?
Der Kalender mit der Erinnerungsfunktion ist sehr wichtig für meine Klientinnen und Klienten. Aber auch ich profitiere davon. Ich weiß dadurch, dass vereinbarte Termine auch noch einmal digital verschriftlicht bei meinem Gegenüber ankommen. Die Chatfunktion und der Dokumentenaustausch sind für einen schnellen, unkomplizierten und zeitgemäßen Austausch in der Betreuung meiner Ansicht nach unabdingbar.

Wie viele deiner Klientinnen und Klienten nutzen „Go NEUSTART“ bereits?
Es sind aktuell vier bis fünf Klientinnen und Klienten. Ich muss dazu aber ergänzen, dass ich einer von zwei Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern in ganz Österreich war, bei denen die Chatfunktion am Anfang nicht funktionierte. Entsprechend war ich etwas zurückhaltend, um zu vermeiden, dass mich Nachrichten von Leuten, die mit mir über den Chat in Kontakt treten wollen, nicht erreichen.

Wie geht es ihnen damit? Welche Rückmeldungen haben dich erreicht?
Ich habe bislang durchwegs positive Rückmeldungen erhalten und hatte sogar mit einer größeren Skepsis bezüglich Datenschutz und Überwachung gerechnet. Dies war auch beim Treffen in Salzburg Thema. Erfreulicherweise blieben solche Anmerkungen von Seiten der Klientinnen und Klienten völlig aus. Ich fürchte mich dahingehend aber auch nicht vor kritischen Fragen. Denn die Sicherheitsstandards, die mit jenen von Banking-Apps vergleichbar sind, lassen sich gegenüber den Klientinnen und Klienten sehr gut erläutern.

Welchen konkreten Nutzen und Mehrwert haben Klientinnen und Klienten durch die App?
Sie profitieren in mehrfacher Hinsicht. Erstens können sie auch ohne Handyguthaben mit der Betreuungsperson in Kontakt treten – viele öffentliche Orte verfügen inzwischen über gratis WLAN, somit ist dort die uneingeschränkte Nutzung der App möglich. Zweitens ermöglicht die App den schnellen und sicheren Austausch von Dokumenten. Drittens werden die Klientinnen und Klienten im digitalen Kalender der App noch einmal an ihre Termine erinnert. Das ist eine gute Ergänzung zu mündlichen und schriftlichen Terminvereinbarungen. Und zu guter Letzt können mit der App die Betreuungsziele im Blick behalten und immer wieder aufgefrischt werden.

Wer nutzt die App besonders intensiv? Ältere? Jüngere? Quer durch die Bank?
Ganz klar die jüngeren Klientinnen und Klienten. Das ist auch völlig verständlich und in Ordnung. Die Digitalisierung schreitet voran und selbst Menschen, die damit nicht schon in jungen Jahren in Berührung kamen, sind mittlerweile gezwungen, sich mit neuen Technologien auseinanderzusetzen – ganz aktuell zum Beispiel mit dem grünen Pass, der Online-Anmeldung zu COVID-Tests oder mit der Handysignatur. Bei meinen älteren Klientinnen und Klienten setze ich zwar nach wie vor gerne auf klassische Kommunikations- und Arbeitswege, das Angebot die App zu nutzen und die entsprechende Erklärung bekommen aber natürlich alle.

Welche Tipps oder Erfahrungen, möchtest du mit Kolleginnen und Kollegen teilen, die die App bisher noch nicht ausprobiert haben?
Traut euch! Weder ihr noch eure Klientinnen und Klienten können etwas kaputt machen oder verlieren. Sucht euch die Möglichkeiten aus der App heraus, die euch die Arbeit leichter machen und seid nicht zu fixiert darauf, auf Teufel komm raus alle Funktionen zu nutzen. Stimmt das Angebot individuell auf eure und die Bedürfnisse eures Gegenübers ab.

Danke für deine Antworten!

Über die/den Autor:in

Laura Roth ist seit 2019 Teil des Kommunikations-Teams des Vereins NEUSTART. Ihre Schwerpunkte sind die interne Kommunikation und unsere Newsletter. In unserer Serie #TeamNEUSTART holt sie regelmäßig Kolleg:innen aus ganz Österreich vor den Vorhang

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